Quarantäne

Am 9. Juli war es dann soweit und wir konnten den Boden unserer Wahlheimat betreten. Doch bevor wir uns frei bewegen konnten -Covid scheint heute so unglaublich weit weg zu sein- mussten wir volle zwei Wochen in die Quarantäne. Wie es uns ergangen ist, könnt ihr hier demnächst lesen und die Bilder lassen evtl. schon erahnen, dass es schon eine Herausforderung war.

Ein schwerer Abschied

Nach über 11 Jahren stand eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens an. Johnny ging es immer schlechter und -für Thailand völlig unüblich- war selbst der Tierarzt der Überzeugung, dass es Zeit ist meinen treuen Freund gehen zu lassen.

Die Tierklinik stand uns sehr einfühlsam zur Seite und auch die Verbrennung war mehr als nur liebevoll.

Er fehlt mir 🙁

Führerschein? Führerschein!

Wer sich in Thailand motorisiert fortbewegen möchte, sollte für den Übergang einen Internationalen Führerschein besitzen und diesen samt EU Kartenführerschein mit sich führen. Bei üblichen Kontrollen ist das normalerweise auch kein Problem. Kommt es aber zu einem Unfall und es stellt sich heraus, dass man nicht als Tourist im Land ist kann es schnell ärgerlich werden. Auch wenn es nur Hörensagen ist, ist folgendes tatsächlich gut vorstellbar. Versicherungen versuchen sich dann wohl ganz gerne aus der Haftung zu nehmen, da man ja kein gültiges Dokument besitzt.

Tatsächlich gilt der Internationale Führerschein in Thailand nur für eine bestimmte Zeit, hier solltet ihr euch vorher gut informieren. Bei uns war es damals auf Grund von Covid 12 Monate möglich, heutige Regelungen sollten tagaktuell geprüft werden. Diese können sich nämlich sehr schnell ändern.

Um einen Führerschein zu bekommen braucht ihr zunächst wieder einige Dokumente:

  • Pass mit Visum
  • Certificate of Residence (mehr dazu unter Auto und Roller)
  • Gesundheitszeugnis von einem zugelassenen Arzt
  • Internationaler Führerschein
  • EU Kartenführerschein

Mit all diesen Dokumenten geht es dann zum DLT. Wenn alle Dokumente korrekt sind, geht es an die Prüfungen. Diese finden nicht auf der Strasse statt, vielmehr müsst ihr einige Tests bestehen. Dabei geht es um Farbenblindheit, Reaktion und peripheres Sehen. Wenn man aber nicht blind ist und noch alle Körperteile mit sich führt, sollte das keinerlei Problem sein. Das Gesundheitszeugnis kann einem jeder Arzt ausfüllen -Pass nicht vergessen- und ist mit ca. 200 THB auch nicht teuer.

Anschließend dürft ihr dann noch ein etwa zwei Stunden langes Video mit blutigen Unfällen anschauen und dann ist es auch geschafft.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der Führerschein hier auch ein offizielles Ausweisdokument ist!

Unfall und jetzt?

Mit dem Verkehr ist nicht zu spaßen und so sehr man auch aufpasst, irgendwann erwischt es eigentlich jeden mal.

Ein kurzer Einkauf nach dem Weihnachtsurlaub jagte uns erstmal einen Schrecken ein, allerdings ist nicht wirklich etwas passiert.

Auf der Ramkamhaeng war ein LKW der Meinung über 4 Spuren den fließenden Verkehr zu kreuzen, um noch irgendwie auf die Autobahn zu kommen, leider war unser nicht mal ein Jahr altes Auto im Weg. Entgegen aller Crashtests, ist aber nichts passiert und die Fahrgastzelle hat Null-Komma-Nichts abbekommen und somit blieben auch Hannah und die Jungs verschont.

Als ich zur Unfallstelle kam, lief das Prozedere schon und es ging alles ziemlich schnell. Ist man hier in einen Unfall verwickelt, ruft man sofort seine Versicherung an und nicht die Polizei, wie man meinen könnte. Bei Personenschäden ist das allerdings durchaus ratsam. Kurze Zeit später waren auch die Gutachter aller drei Versicherungen da, haben alles protokolliert, die Personalien aufgenommen und sind dann mit uns zur Polizei gefahren. Dort wurde die Anzeige unterschrieben und alles nahm seinen Lauf.

Da der Verursacher sofort zu seinem Fehler gestanden hat, brauchten wir auch die Aufnahmen der Dashcam nicht als Beweismittel. Diese sind hier de facto ein Muss!

Nach der Abwicklung ging das Auto dann zum Händler und der kümmerte sich dann um alles. Da allerdings die Ersatzteilversorgung für unser Modell etwas schwieriger war und wir eine Versicherung haben, die beim Vertragshändler reparieren lässt. So hat der Spass knappe 3 Wochen gedauert, aber danach war alles wie neu und selbst ein geschultes Auge kann nicht erahnen, dass es mal „geknallt“ hat.

Hilfreich war hier vor allem der Thaiführerschein, ein absolutes Muss für alle hier lebenden Ausländer. Aber dazu gibt es einen eigenen Beitrag.

Banken, Telefon, Internet und co

Bevor der Alltag so richtig losgehen kann, braucht man eine gewisse digitale Grundausstattung. Was das jetzt mit einem Bankkonto zu tun hat erfährst du hier.

Einmal eingereist, finden sich am Flughafen jede Menge Stände mit Telefonanbietern die ihre Touristensimkarten an den Kunden bringen wollen. Prinzipiell ganz ok, oft lohnt es sich aber schon vor Abflug eine E-Sim zu buchen. Hat man den Flughafen verlassen, kann man bei jedem 7-11 eine Prepaidkarte erwerben. Dazu braucht ihr nur euren Pass und etwas Geduld. Die Prepaidkarten lassen sich dann später problemlos in Postpaid umwandeln. 

Hat man eine Bleibe gefunden, geht es dann daran einen passenden Internetanbieter zu finden. TrueAIS und 3BB sind die großen Drei und eigentlich bieten alle ziemlich ähnliche Pakete. Mit Preisen zwischen 500 und 600 THB pro Monat seid ihr dabei. Die großen Pakete mit Fernsehen und Co kann man sich eigentlich sparen, es sei denn ihr steht auf Thai-TV.

Etwas unter dem Radar, billiger und aus meiner Sicht zuverlässiger ist der ehemals staatliche Anbieter ToT, der jetzt als NT am Markt ist. Für unsere 1000/500 Mbit Leitung zahlen wir aktuell 430 THB.

Bei True und AIS kann man z.B. problemlos auch Kombipakete aus Handy und Internet abschliessen.

Was hat das ganze jetzt mit Banken zu tun?

Bevor ihr ein Bankkonto eröffnet, solltet ihr eure endgültige Handynummer haben, denn diese wird mit eurem Bankkonto verknüpft. Alle Banken bieten ihre eigene App an, die den Zahlungsverkehr unglaublich erleichtern. So ist es auch kein Problem die 5 THB Karotte auf dem Markt mit dem Handy zu bezahlen. Eine Karte ist nützlich, aber nicht nötig, denn mit der App auf dem Handy könnt ihr problemlos am ATM Bargeld abholen, falls ihr es doch einmal benötigen solltet.

Um ein Bankkonto zu eröffnen muss man je nach Ausgangssituation ein bisschen Geduld aufbringen. Unser Konto bei der Bangkok Bank hat die Schule eröffnet und sich um alles gekümmert. Da aber pro Konto nur ein Handy (nicht nur die Nummer!) registriert werden kann, haben wir kurzerhand ein zweites Konto bei der Krungsri Bank eröffnet. Dazu brauchten wir lediglich den Pass, das Workpermit und eine Kopie vom Mietvertrag. Allerdings hat so jede Filiale ihre ganz eigene Foreigner Policy, so dass dieses Angaben hier nicht allgemeingültig sind. Unterm Strich solltet ihr aber mit den oben genannten Dokumenten und einem Lächeln schon eine ganze Ecke weiter kommen.

Bei unserem zweiten Konto hat der ganze Prozess im übrigen 5 Minuten gedauert, das Konto war einsatzbereit und die Bankkarte wird in der Filiale direkt „gedruckt“. Service von dem man in Deutschland einfach nur träumen kann.

Auf Häusersuche

Erst einmal angekommen, geht es auf Häusersuche. Aus unserer Erfahrung heraus ist es zu empfehlen, sich erstmal ein günstiges Hotel -günstig heißt hier auf gar keinen Fall schlecht- zu buchen und dann von da aus entspannt die Häusersuche zu starten. Je nach bevorzugter Wohngegend in Bangkok kann man sich auf einigen Immobilienseiten informieren, die Fotos sind aber oft 10 Jahre und älter, so dass es sich lohnt einen Agent mit ins Boot zu holen.

Die Agents (Makler) haben oft gute Angebote und wissen von Häusern, die oftmals gar nicht gelistet werden. Auch sind sie oft ein guter Vermittler zwischen euch und eurem potentiellen Landlord und DAS ist oft auch nötig. Für Mieter ist das im Übrigen kostenlos.

Anders als in Europa, ist das Mietrecht in Thailand nicht wirklich mieterfreundlich und manch Landlord macht was er will. Oft haben aber die Arbeitgeber Agenten an der Hand, die den Kontakt zu brauchbaren Landlords herstellen können. In unserem Fall, kümmert sich unsere Agentin auch während der Mietzeit um all unsere Belange und das ist gut so 😉

Die Preise variieren je nach Wohnlage und reichen vom 4 stelligen -ja richtig gelesen- THB Bereich, bis ins hohe 6-Stellige.

Wir haben uns auf Grund der Kinder für ein Haus im an die Schule angrenzenden Wohngebiet entschieden, sind hier super glücklich und die Schule liegt quasi direkt hinter der Mauer.

Roller und Auto

Mieten oder kaufen und worauf muss man achten?

Ziemlich direkt nach Ankunft haben wir festgestellt, dass unser Wohngebiet zwar wunderschön ist, man allerdings doch einen fahrbaren Untersatz braucht. Kurzerhand haben wir uns daher zunächst zwei Roller gemietet. Mit 2000 THB pro Roller war das ganz ok. Ziemlich schnell war aber klar, dass wir definitiv ein bisschen bleiben werden und haben diese dann dem Vermieter abgekauft.

Solltet ihr also vorhaben länger als ein Jahr zu bleiben, lohnt sich der Kauf eines guten Gebrauchten, die zwischen 15000 und 25000 THB gehandelt werden. Aber auch hier sind nach oben keine Grenzen gesetzt, je nachdem was man haben möchte.

Unsere Roller haben wir übrigens über die Lineapp gemietet und noch am selben Tag frei Haus geliefert bekommen

Ziemlich schnell haben wir dann gemerkt, dass Roller zwar ein super Fortbewegungsmittel, aber für den Wocheneinkauf dann doch nicht so geeignet sind. Ein Auto musste her und so haben wir zunächst ein Auto gemietet. Tatsächlich ist es oft deutlich günstiger nicht in Bangkok, sondern im näheren Umkreis zu gucken und so haben wir dann in Pattaya unser erstes Auto gemietet.

Leider war der Vermieter ein gerissener Geschäftsmann und mit Thailands Ankündigung wieder Touristen einreisen zu lassen, hat er dann den Mietpreis annähernd verdoppeln wollen. Da uns -wie schon bei den Rollern- klar war, dass wir bleiben, haben wir dann zum ersten Mal ein Auto gekauft.

Wie es sich für Thailand gehört natürlich einen Pickup.

Ein Auto mit dem wir wirklich viel Spaß hatten, allerdings war der Komfort dann doch nicht so das Wahre und mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir uns dann für einen Neuwagen entschieden, da gute Gebrauchtwagen hier kaum günstiger als neue Autos, oder total runtergerockt sind.

Was sollte man jetzt aber beachten?

Zunächst gilt es abzuwägen wie lange man vor hat zu bleiben. Auf Grund guter und recht stabiler Gebrauchtfahrzeugpreise, lohnt sich eine Neuanschaffung, wenn man 3 Jahre oder länger bleiben möchte.

Unser Auto hat zum Beispiel 689000 THB gekostet. Während einer 3 jährigen Mietzeit kämen in etwa 600000 Baht an Miete zusammen. Auf den Kaufpreis kann man für die 3 Jahre etwa 60000THB für Steuer und Versicherung aufschlagen, so dass ein Mietauto zwar 150000 THB günstiger gewesen wäre, allerdings kann man dieses hinterher nicht für ca. 2/3 des Neupreises wieder verkaufen.

Zur Preisgestaltung bei den Rollern habe ich ja bereits oben etwas geschrieben.

Um ein Auto zu kaufen, benötigt ihr folgende wichtige Dokumente:

Während die ersten beiden Dokumente Standardausrüstung sind, gestaltet sich letzteres als kniffliger. Dieses bekommen Deutsche nämlich nicht von der Botschaft ausgestellt, sie müssen zur Immigration. Um dieses zu bekommen, benötigt man aber wieder weitere Dokumente.

Wie bei vielen anderen Angelegenheiten lohnt es sich hier oftmals einen Agenten dafür zu engagieren. Achtet beim Gebrauchtkauf auch auf einen Thailändische Kaufvertrag und eine Kopie der ID Card des Verkäufers, sonst wird die Umschreibung auch ziemlich kniffelig. Beim Kauf eines Neuwagens erledigt das der Händler für Euch.