Vorsorge, Kosmetik und Co.

Das Thailand in Sachen Gesundheit ein fantastisch aufgestelltes Land ist, konntet ihr hier ja bereits lesen.

Thailand bietet aber nicht nur eine hervorragende medizinische Versorgung im Krankheitsfall, sondern auch in Sachen Vorsorge, Zahnmedizin und Kosmetik ist es hier ein kleines Paradies.

Dass allgemeine Vorsorgeuntersuchungen gerade für Europäer im Ausland wichtig sind, sollte hinlänglich bekannt sein. Zum einen setzt einem das Klima mitunter zu und zum anderen ist das europäische Immunsystem nicht unbedingt an die hiesigen Herausforderungen gewöhnt. Wie funktioniert das hier also mit der Vorsorge?

Viele Krankenhäuser bieten so genannte Health Check Packages an, die speziell auf Alter und Geschlecht zugeschnitten sind. Für meine Arbeitserlaubnis ist der jährliche Checkup eh verpflichtend und wird von meinem Arbeitgeber organisiert und bezahlt. Lediglich Zubuchoptionen muss ich selber zahlen. Um nun an so ein Paket zu kommen, muss man ein bisschen auf den Homepages der Krankenhäuser stöbern, oder noch einfacher sich per Line verknüpfen und schon trudeln die Angebote immer wieder ins Haus. Habt ihr etwas passendes gefunden, bucht ihr einen Termin und genießt den kompletten Service.

Sollte es etwas spezieller sein, wie z.B. Kieferorthopädie und Zahnkorrekturen können Krankenhäuser wieder eine gute Anlaufstelle sein. Die meisten Shoppingmalls haben aber eigene Bereiche rund um Zahnmedizin und Kosmetik. Eine komplette kieferorthopädische Behandlung über 2 Jahre (feste Zahnspange) hat uns hier ca. 2000€ gekostet und war damit um ein Vielfaches günstiger als in Europa und da es in Europa selten von den Kassen übernommen wird, lohnt es sich das hier zu machen. Die Qualität der Arbeit ist wirklich gut und die Beratung sowieso.

Weiter lohnt es sich, das Überangebot an Massagedienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Hier sollte man einfach experimentierfreudig sein und seinen Massagesalon unter den vielen Bewerbern selber herausfinden, da jeder Entspannung anders empfindet. Die klassische Thaimassage wirkt oft Wunder, diese setzen allerdings oft erst 2-3 Tage später ein. Die Zeit dahin kann sich schonmal anfühlen, als wäre man von einem LKW überrollt worden. Zimperlich sind die Damen und Herren hier nicht und Körpergröße sagt nichts über die Kraft in den Fingern aus. Für diese Behandlung rechnet mit ca 400 THB für 90 Minuten – gut angelegtes Geld.

Krank! Und jetzt?

Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, stellt man sich die Frage nach guter medizinischer Versorgung. Selbst wenn man selber keine hohen Ansprüche stellt, für die Kinder ist das Beste gerade gut genug und wer nach Thailand zieht, kann das beruhigt tun.

Niedergelassene Ärzte sind hier eher selten zu finden, warum auch? Es gibt Krankenhäuser! Ist man also einmal krank, auf ins nächste Krankenhaus und gerade in Bangkok gibt es diese in ähnlicher Anzahl wie Shoppingmalls. Dies hat ganz klar den Vorteil, dass so ziemlich alle erdenklichen Fachärzte unter einem Dach arbeiten und die Wartezeiten auf Termine mehr oder weniger nicht existent sind. Selbst unser „Feld-Wald-und-Wiesen-Krankenhaus“ um die Ecke, bietet einen hervorragenden englischsprachigen Patientenservice und eine sehr gute medizinische Versorgung.

Gerade mit Benni sind wir hier Stammgast, da immer mal wieder kleinere Verletzungen oder aber auch Probleme mit seinem Asthma auf der Tagesordnung stehen. Auch der Verdacht auf Denguefieber -zum Glück nicht bestätigt- hat uns hier zu einem mehrtägigen Aufenthalt „eingeladen“.

In Thailand gibt es viele „Krankenhaus-Ketten“ wie z.B. Bangkok Hospital, Samitivej oder Synapeth, die alle ähnlich hohe Standards bieten. Soll es etwas besonderes sein und Geld ist eher Nebensache, dann halt auch das Bumrungrad.

Besonders erwähnenswert finde ich die Atmosphäre und das Gesamterlebnis Krankenhaus. Statt Kantine gibt es Foodcourts in denen einen dann schonmal das Michelin Männchen anlächelt, Malls mit McDonalds, Burgerking, KFC und Co. und in den Lobbys ist es keine Seltenheit, dass jemand am Flügel sitzt und wunderschön spielt. So ist selbst das Kranksein ein Erlebnis der besonderen Art.

Aber wie läuft das jetzt genau? Im Prinzip einfach hinfahren, zur Anmeldung gehen und etwas warten. Anschließend geht es dann recht schnell zum entsprechenden Facharzt und in der Regel ist es dann auch gut. Medikamente bekommt man direkt von der Krankenhausapotheke und dann gehts an die Kasse. Da wir eine lokale Krankenversicherung haben, müssen wir normalerweise nur unsere Karte abgeben und dann war es das schon.

Einige Krankenversicherungen aus Europa stellen ihre Versichertenkarte wie eine Kreditkarte aus, allerdings ist es ratsam sich vorher über Zahlungsmodalitäten zu informieren, denn beim Arzt und im Krankenhaus heißt es Cash oder Karte.